Mit dieser Überschrift in den Helmstedter Nachrichten wurden die Mitmenschen darauf aufmerksam gemacht, dass mal wieder Blau-Weiße Nächte in Helmstedt waren. Und wieder mit dabei: die BWG und unsere langjährigen Begleiterinnen aus Mulsum. Ja, langjährig. Denn in diesem Jahr feierten wir unsere “Hölzerne Hochzeit” bei diesem Event. Aber von Anfang an.
Der Juni, besser gesagt, das 2. Wochenende im Juni, ist für die BWG seit nunmehr 20 Jahren zu einem festen Termin im Jahreskalender geworden. An diesem Wochenende steht immer die Fahrt nach Helmstedt an, wo die Blau-Weißen Nächte gefeiert werden. Natürlich kommt der Sport hier nicht zu kurz; das Handballturnier am Samstag ist immer ein Highlight der Fahrt, auch wenn im Verlaufe der Jahre, der Anspruch auf Höchstleistungen etwas reduziert wurde und der Spass am Spiel im Vordergrund steht.
Wie in jedem Jahr, waren die Vorbereitungen für die Fahrt wieder in verlässliche Hände gelegt worden. Ob es die Fahrzeuganmietung, die Getränkebestellung oder eine andere logistische Aufgabe war, alles wurde geregelt und am Freitag Nachmittag traf man sich, wie gewohnt, im Richthofen. Hier wurde sich auf die bevorstehende Fahrt nach Helmstedt mit einem Kaltgetränk erst einmal eingestimmt.
Fast pünktlich wurden dann die Fahrzeuge besetzt und ab ging es auf die Autobahn. Zwischenzeitlich hatte man erfahren, dass unsere Mitstreiterinnen aus Mulsum auch schon aufgebrochen waren und die dortige Stimmung genauso gut war, wie bei uns.
Während sich die Passagiere in der “rückwärtigen Abteilung” des Busses mit Kartenspiel und der Vernichtung von Gerstenkaltschalen die Zeit vertrieben, versuchte Fahrer Frank S. mit seinem Beifahrer Andy, die Verkehrslage im Blick zu behalten und eine schnelles Erreichen des ersten Etappenzieles zu ermöglichen.
Dies war der Parkplatz Essehof an der A2, wo Rast gemacht wurde. Doch kaum hatte sich die Tür des Busses geöffnet, schritt Hartmut auch schon zur Tat. Wie von ihm schon aus den Vorjahren gewohnt, hatte er ein kleines Büffet mit leckeren Sachen zusammengestellt. Neben Frikadellen und Schnitzeln, Eiern und Salat, hatte er auch an den Magen gedacht und gleich auch einen “gesunden” Ramazzotti eingeschenkt.
Gestärkt ging es nun auf die letzten 25 Km, die es aber in sich haben sollten. Nach Meldung des Verkehrsfunkes sollte sich ein 12 km langer Stau gebildet haben, der unserer Meinung nach aber hinter der Abfahrt Helmstedt-Mitte liegen musste. Na ja, irren ist menschlich und so fuhren wir zunächst auf das Ende des Staus zu, wobei es aber glücklicherweise kaum zum Stillstand kam. Nach kurzer Überlegung wurde dann eine Alternativstrecke über Landstraße gewählt und mit geringer Verspätung traf die BWG an der Unterkunft in der Goethestraße ein.
Nach einer herzlichen Begrüßung unserer Mulsumer Damen, die schon kurze Zeit vor uns angekommen waren, wurde dann die schon jahrelang geübte, fast schon perfektionierte, Prozedur des “Schlafstättenaufbaus” und der Küchen- und Community-Center-Einrichtung durchgeführt. Hierbei fiel besonders auf, dass sich die Damen nach gutem, alten Brauch, etwas hatten einfallen lassen, um auf die 10 Jahre gemeinsamer Fahrt nach Helmstedt hinzuweisen. Entlang der Treppe zur oberen Etage hatten sie diverse hölzerne Küchenartikel und eine große hölzerne “10” aufgehängt. Diese nette Geste wurde von allen BWG`lern mit Dank zur Kenntnis genommen. Es zeigte die gute Gemeinschaft der beiden Gruppen über die vergangenen Jahre.
Nach getaner Arbeit wurde dann zunächst einmal auf der Grünfläche vor der Halle entspannt und bei einem kühlen Bier oder auch einem kleinen Schnaps der weitere Abend geplant. Zunächst stand das “Abend-Büffet” auf dem Programm, das wieder von unseren Damen vorbereitet worden war. Und was es da alles wieder gab. Ob es nun Salate in verschiedenen Formen, Frikadellen, Wurst, Fleisch oder Gemüse war, an alles hatten sie gedacht. Mit einem schmackhaften Brötchen als Beiwerk, wurde so mancher Teller mit Köstlichkeiten gefüllt und es schmeckte wieder super !!
Für diesen Abend war im Festzelt am Stadion ein Live-Auftritt der Coverband “Ablazed” angesagt, wodurch der sonst am Freitag stattfindende Disco-Abend verändert wurde. Gegen 21:45 Uhr machte sich die Truppe auf den Weg zum Zelt, natürlich nicht, ohne auf dem Weg dorthin noch die ein oder andere 50-Cent-Münze beim “Pingeln” zu gewinnen oder zu verlieren.
Ausgestattet mit den schwarzen “Freitagabendausgehpolohemden”, war der Ablauf im Zelt eigentlich der Gleiche, wie in den Jahren zuvor. Das Zelt ist relativ leer, die Stimmung dort eher verhalten. Die Truppe BWG / Mulsum betritt das Zelt - kurze Orientierung - Zusammenstellen einiger Tische - Getränkebestellung durch den “Kassenwart” - Warten auf den ersten guten Song der Band - Belagerung der Tanzfläche - Hochschrauben der Stimmung im Zelt - Mitreißen anderer Besucher zur Ausgelassenheit - und feiern, feiern feiern !
Auch wenn eine Band natürlich nicht so auf den Musikgeschmack der einzelnen Gäste eingehen kann, so boten sie eine vielfältige, wenn auch sehr laute, Auswahl an Coverstücken der verschiedensten Künstlern. Natürlich verließ unsere Truppe das Zelt erst, nachdem sicher war, dass kein Song mehr gespielt wird. Nach Rückkehr zur Halle gab es noch einen kleinen “Absacker” und dann wurde es auch schon fast wieder hell und jeder versuchte, noch einige Stunden Schlaf zu finden.
Neuer Tag, neues Glück. Das Frühstück am Samstag ist Sache der Männer. So hatten Peter und Andy die Aufgabe übernommen, den örtlicher Schlachter aufzusuchen und die von Frank S. bereits zuvor georderten Platten mit belegten Brötchen abzuholen. Mit frischem Kaffee, bei manchem auch mit einem frischen Bier, wurde das Frühstück bei Sonnenschein genossen. Danach war die Vorbereitung auf das Turnier geplant. Weil wir das aber schon jahrzehntelang gemacht haben und in der Theorie bisher alles immer gut geklappt hat, wurde in diesem Jahr, zumindest sportlich, darauf verzichtet. Mental natürlich nicht. So wurden geistige Getränke (man munkelt, dass diese erheblich Alkohol enthielten) gereicht und die Sonne ausgenutzt, um auf der grünen Wiese Kraft für die bevorstehenden Stunden zu tanken. Einige Damen bevorzugten den Weg in die Helmstedter City, um sich kulturell in den dortigen Einzelhandelsgeschäften zu orientieren.
Für 13 Uhr war der beginn des Turniers angesetzt worden. Ausgerüstet wie eine Profimannschaft (Getränke, Eis-Pads und sogar ein Ball) gelangten wir zum Spielfeld im Stadion, wo es nach kurzer Begrüßung auch gleich los ging.
Durch eine konsequente und zielgerichtete Beachtung der ausgegebenen Marschrichtung, wurde das Projekt “Ball” in Angriff genommen. Schon im ersten Spiel war zu erkennen, dass sich das mentale Training des Vormittags gelohnt hatte und die Leistung der beiden Mannschaftshälften überzeugend war. Zwar konnten nicht alle Spiele gewonnen werden, aber so mancher spielstarken Mannschaft konnte Paroli geboten werden und am Schluss fand man sich auf einem guten Platz unter den ersten 5 des Turniers wieder. Und das Projekt “Ball” wurde auch glücklich beendet. Hatte Lena sich zu Beginn des Turniers geoutet, dass sie einmal hier einen Ball gewinnen möchte, so konnte sie nun bei der Siegerehrung einen solchen als Auszeichnung ihrer Leistung in Empfang nehmen. Da soll es ja noch einen Spruch gegeben haben, dass ihr der Gewinn eines Balles, eine Flasche Ramazzotti wert wäre. Na ja, mal abwarten, was da im kommenden Jahr auf dem Tisch steht?!
Nach dem Turnier ging es zurück zur Halle, wo es nach einer Erfrischung unter der eiskalten Dusche, wieder um das Thema Essen ging. Hatte man in den vergangenen Jahren überwiegend im Vereinsheim der Helmstedter gegessen, musste man im letzten Jahr feststellen, dass es nach einem Wechsel des Wirtes nicht mehr so gut um die Speisekarte dort bestellt war. So hatte man im vergangenen Jahr den Entschluss gefasst, einen Pizza-Service zu bemühen, der auch eine schmackhafte Auswahl an Pizza-Platten lieferte. In diesem Jahr war sich der Wirt dieser Pizzeria aber zu fein, um zu liefern. Also suchten Andy und Peter einen neuen Lieferanten und fanden ihn in unmittelbarer Nachbarschaft zu unserem Schlachter. Bei “M&C Döner” gab man sich sehr bemüht und versprach pünktlich, auf Abruf, zu liefern und auch die verschiedensten Pizza-Variationen anbieten zu können. Diesem Versprechen kamen sie auch vollkommen nach und an der großen “Tischtennistafel” wurde reichlich Pizza aufgetischt. Na gut, in diesem Jahr etwas zuviel davon. Aber den Hunger einer solch großen Gruppe kann man immer nur schwer einschätzen. Für das nächste Jahr wurde auch schon ein Verpflegungsplan ins Auge gefasst. Dann wird es wahrscheinlich eine “Gyros-Party” geben, die von M&C Döner angeboten wird. Aber bis dahin haben wir ja noch einige Zeit.
Nach dem Essen wurden die letzten Verwandlungen durchgeführt, war doch in diesem Jahr für die Männer extra ein neues Hawaii-Hemd angeschafft worden, um dem Abend (“Strandparty”) gerecht zu werden. Nach den obligatorischen Bildern der “Party-Meute” ging es erneut in Richtung Festzelt. An diesem Abend gab es wieder die gewohnte Disco mit DJ Mike, der es auch in diesem Jahr verstand, die Tanzfläche zu füllen und für gute Stimmung zu sorgen. Anders als am Vorabend, war die Veranstaltung recht gut besucht und die Temperatur im Zelt trieb einem schon die Schweißtropfen auf die Stirn, auch ohne sich ausgelassen auf der Tanzfläche zu bewegen. Aber auch an diesem Abend sorgte Frank R. immer für die richtige Abkühlung mit kalten Getränken. Nach einem langen Abend wurde dann aber auch im Festzelt der Feierabend eingeläutet und man kehrte zur Unterkunft zurück. Nach dem ein oder anderen Getränk kehrte dann die Nachtruhe ein, denn irgendwann sind die körpereigenen Batterien auch mal aufladungsbedürftig.
Sonntag - Hawaii-Toast-Tag. Früh, aber nicht zu früh, begann Hartmut mit den Vorbereitungen für das von vielen geliebte Hawaii-Frühstück. Mit entsprechender Hardware ausgerüstet, bereitete er seine schmackhaften Toastvariationen zu. Und mit einer Tasse Kaffee in der Hand regten sich auch wieder die Lebensgeister der Nachtschwärmer.
Sonntag - das heisst aber auch: Abbauen, einpacken, aufräumen. In gewohnter Manier wurden alle genutzten Großmatten wieder an ihren Platz gebracht, die Küchenzeile “demontiert”, die Kühlschränke verstaut und die Fahrzeuge gepackt.Nach einem letzten Rundgang durch Frank S. wurde das Ergebnis der Aufräumarbeiten für gut befunden und die Halle verschlossen.
Dann kam der große Abschied. Aufgereiht in einer langen Reihe wurde jeder der Mulsumer Damen die Weiterführung der “Mannschaftsehe” versprochen. Denn, was schon 10 Jahre lang hält, das hält auch noch weitere Jahre.
Dann setzten sich die Fahrzeuge wieder in Bewegung und beide Mannschaften traten die Heimweise an. Andy, der für die Rückfahrt als Fahrer eingesetzt war, steuerte noch kurz das Stadion an, wo der Schlüssel für die Halle wieder abgegeben und ein Gruß aller für ein wieder gelungenes Wochenende hinterlassen wurde. Dann ging es direkt zur Autobahn und nach weniger als 2 Stunden saßen die Mitfahrer der diesjährigen Helmstedtfahrt auch schon im Richthofen zur Abschlussbesprechung bei Bier und Pizza!
Der Kassenwart Frank R. erhielt von allen Lob für seine umsichtige Finanzarbeit (“wir haben sogar noch was in der Kasse!”) und konnte gleich die Neueinzahlungen einiger Mitfahrer für das kommende Jahr einkassieren. Denn für diese Leute steht schon fest: “Helmstedt 2014 - der Termin steht!”
-Andy -
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